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Keine Abschiebung in den Folterstaat Syrien!
kurd-forumDatum: Samstag, 25.07.2009, 22.01.41 | Nachricht # 1
Admin
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 406
Status: Offline
Keine Abschiebung in den Folterstaat Syrien!

Aufruf zur Kundgebung: War am 15.07.09

Keine Abschiebung in den Folterstaat Syrien!

In Deutschland ist damit begonnen worden, Familien, die lange Jahre unter uns gelebt haben, in den Folterstaat Syrien abzuschieben. Im Landkreis Ammerland sind aktuell zwei Familien und eine junge schwangere Frau und ein junger Mann betroffen.

Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, nicht zu ignorieren, was hier mitten in Deutschland geschieht. Für die Familienväter führt die Abschiebung direkt in die Folter. Die Familien mit Kindern, für die Deutschland die Heimat ist, werden nach zehn oder 15 Jahren aus dem normalen Leben herausgerissen und in ein völlig fremdes Land abgeschoben, dessen Sprache sie nicht einmal kennen. Denn die Betroffenen sind Angehörige der ethnischen und religiösen Minderheiten.

Aufgrund eines „Rückführungsabkommens" sollen 7.000 Personen in den Folterstaat Syrien abgeschoben werden. Sie sind fast sämtlich mehr als zehn Jahre in Deutschland, die Kinder sind hier aufgewachsen und überwiegend auch hier geboren. Sie könnten ein Bleiberecht erhalten, doch das wird ihnen verwehrt. „Rückführung" nach Syrien heißt Abschiebung in einen Staat, dessen Polizei und Geheimdienste Abgeschobene bei Verhören systematisch foltern, weil sie „Republikflucht" begangen und in Deutschland Asylanträge gestellt haben. Die Yeziden, Angehörige einer alten vorchristlichen Religion und kurdischer Volkszugehörigkeit, gelten in Syrien als „Unreine", sie sind dort vogelfrei.

Ein yezidischer, politisch nicht aktiver Familienvater, der vor zehn Jahren abgeschoben wurde, berichtet: Nachdem ihn deutsche Polizisten in Damaskus abgeliefert hatten, wurde er beim syrischen Geheimdienst gefoltert. Eingezwängt in einen Autoreifen, festgebunden auf einem „Stromstuhl", mit der Bastonade (Schläge auf die Füße) und Schlägen mit zusammengebundenen Kabeln traktiert, sollte er angebliche politische Aktivitäten zugeben. Mit einer gewaltigen Summe als Kaution kam er frei.

Die Yeziden aus Syrien wurden zeitweise von Gerichten als Flüchtlinge anerkannt. Heute leben in Deutschland asylberechtigte und eingebürgerte Yeziden aus Syrien neben solchen, die vor der Abschiebung stehen. Die Trennung geht bisweilen mitten durch die Familien. Dass derartige Grausamkeiten in Deutschland möglich sind, sollte allen ein Alarmsignal sein. Es geht um die Betroffenen, aber auch darum, ob Menschlichkeit in diesem Land noch eine Zukunft hat.

Das Yezidische Forum e.V. hat in einem aktuellen umfangreichen Gutachten (www.yeziden.de) die Situation der Yeziden in Syrien untersucht. Das Ergebnis: Die Lage ist weit schlimmer als die Gerichte annehmen. 20 Prozent der yezidischen Familien waren in den Jahren 2000 bis 2008 von Verfolgung betroffen. Das bedeutet: Vertreibung aus den Dörfern, auch durch die Behörden, Niederbrennen der Häuser, Abriegeln der Wasserzufuhr, Körperverletzung und Mord. Die Zahl der Yeziden in Nordost-Syrien sinkt: Von 12.256 in 1990 lebten Ende 2008 nur noch 3.357 dort. An die Ausübung der Religion, nach europäischem Recht ein schützenswertes Gut, ist nicht zu denken.

Der Landkreis Ammerland wird dringend gebeten, die Abschiebungen von Abta Houran, Naif Rascho und der Familien Majid Kurdo und Fauaz Daud auszusetzen, bis die Verwaltungsgerichte im Rechtsstreit um die Abschiebungen entschieden haben.

Lassen Sie uns gemeinsam für Menschlichkeit eintreten.

Quelle: www.yeziden.de – info@yeziden.de


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