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Âahmaran, die Schlangenkönigin (Legende aus Dersim) Der junge CemÃ
Âid und seine Freunde kommen allesamt aus Familien mit ärmlichen Verhältnissen, sie leben im selben Dorf und im gleichen Königreich. Eines Tages, als die Gruppe der jungen Männer wieder einmal unterwegs war um Holz zu suchen, fand CemÃ
Âid beim Auflesen eines Astes einen runden platten Stein. Dieser Stein schien etwas zu verdecken. Er wischte den Sand vom Steine weg und siehe da, dieser Stein schien wirklich etwas zu verstecken. Der junge Mann rief seine Freunde und alle waren sie sehr aufgeregt und fantasierten darüber, was für Goldschätze sich unter dem Stein verbergen könnten. Sie hoben gemeinsam den Stein und sahen, dass es eine Höhle voller Honig war. Bald trugen sie den Honig in großen Trögen in das Dorf und wollten es gemeinsam verkaufen. Als nun fast der ganze Honig ausgehoben worden ist, sagten die Freunde CemÃ
Âid solle runter klettern und den restlichen Honig heraus holen. CemÃ
Âid war einverstanden. Als er aber hinab gestiegen war, schlossen seine gierigen Freunde den Stein und verschwanden, damit sie ihren Gewinn nicht mit ihm teilen mussten.
CemÃ
Âid war nun in der Höhle verschlossen und weinte bitterlich. Als er nun so alleine und weinend da sass, bemerkte er, dass ein Skorpion sich ein Loch durch die Wand gegraben hatte und auf ihn zu kam. Der Junge brachte den Skorpion um und sah, dass von dem Ort, aus dem der Skorpion gekommen ist, ein nadelspitzengroßes Loch aus dem Tageslicht hervordrang. Mit dem Messer in seiner Tasche begann er damit, dass Loch zu vergrößern. Als er nun dabei war, sah er wie eine Schlange ihren Kopf durch das Loch schob, der Junge erschrak und wich zurück. Die Schlange fragte ihn, warum er denn so bitterlich weine und er erzählte. Die Schlange sagte, dass sie CemÃ
Âid zu Ã
Âahmaran ihrem Anführer bringen würde. Der Junge hatte noch nie etwas von Ã
Âahmaran gehört und ging einfach der Schlange nach. Sie kamen an Tausenden und aber Tausenden von Schlangen vorbei und keiner der Schlangen bedrohte oder gar kümmerte sich um den Jungen. Alle gingen ihrer Tätigkeit nach. Der junge Mann wurde einem Sah vorgeführt, der halb Mensch und halb Schlange war. Ã
Âahmaran. Ã
Âahmaran hatte den Körper einer Schlange und den Kopf eines Menschen. Er begrüßte CemÃ
Âid sehr freundlich und ging gar nicht darauf ein, dass dieser Angst bekommen hatte, er begrüsste ihn: „Willkommen Menschenkind“… Du bist mein Gast. Habe keine Angst vor mir oder vor den Schlangen um dich herum. Die Menschen kennen mich als Ã
Âahmaran. Dieses Gebiet und dieser Thron sind eine Gütigkeit des Herren.
Dem jungen Mann lies Ã
Âahmaran die verschiedensten Essen vorsetzen, denn er war nun unter seinem Schutz und sein Gast. Der junge Mann ass und Ã
Âahmaran begann das Gespräch, er fragte ihn, warum und wie er in sein Land gekommen sei. Er wollte, dass der junge Mann erzählte. Der junge Mann erzählte, was ihm widerfahren ist.
Ã
Âahmaran schüttelt nach der Geschichte seinen Kopf: „Die Menschen sind hinterhältig. Damit sie kleine Gewinne haben, stürzen sie andere in große Bekümmernis. In der Vergangenheit wollten die Menschenkinder mir grosses Leid zufügen. Auch Ã
Âahmaran begann von seinem Leid zu erzählen und von seinem Trauer diesbezüglich.
Der junge Mann ist glücklich und lebt lange Zeit in der Obhut von Ã
Âahmaran und gewinnt auch dessen Vertrauen. Sie erzählen sich Geschichten und sind zufrieden. Nach langer Zeit sagt der junge Mann eines Tages zu Ã
Âahmaran:
„Oh mein weiser Herr, ich habe meine Familie sehr vermisst. Bitte bringe mich zu meiner Familie.“ Er bettelt darum, dass sein Wunsch in Erfüllung geht.
Ã
Âahmaran hierauf:
„Wenn ich mein Wort halte und dich in deine Heimat schicke, musst auch du mir was versprechen. Du wirst bis zu deinem Lebensende nicht mehr in ein Hamam gehen. Wirst du?“
Der junge Mann antwortet:
„Ich schwöre, bis zu meinem Tode werde ich nicht in ein Hamam gehen und niemandem verraten, wo du lebst.“
Ã
Âahmaran gibt dem jungen Mann was zu essen, Geld, Gold und Edelsteine mit und sagt zu seinen Schlangen, dass sie ihn von der Honighöhle aus hinaus begleiten sollen.
Der Junge klettert, geleitet von den Schlangen, aus der Honighöhle heraus. Er ist selig, weil er nun frei ist und seine Familie sehen wird. Die Familie fragt ihn, voller Sorgen, wo er denn die letzten fünf Jahre war. Er denkt an die Worte von Ã
Âahmaran und will keine Fehler machen. Er sagt, dass er geschworen habe, und nicht darüber reden wolle, aus diesem Grunde solle man ihn nicht fragen. Seine Mutter hierauf: „Deine Freunde haben gesagt, dass dich ein wildes Tier gefressen habe, seither sind fünf Jahre vergangen. Du wirst wohl verstehen, was für ein Leid und Trauer wir in dieser Zeit verspürt hatten. Trotz dem willst du uns den Grund für diesen Trauer nicht nennen.“
CemÃ
Âid fragt:
„Wo sind meine hinterhältigen und gewissenlosen Freunde? Leben sie denn?“
„Mein Sohn, alle sind am Leben und handeln, sie sind sehr reich geworden. Manchmal unterstützen sie uns mit Lebensmittel und mit Geld. Fragen, wie es uns geht“. Als die Mutter Gott sei dank sagte, hielt es CemÃ
Âid nicht mehr aus: „Mutter rufe die hier her“.
Die Mutter hierauf: „Mein Sohn, die kommen doch nicht uns zu Füssen. Die sind reich und anerkannt. Geh du morgen früh in die Häuser von ihnen oder besuche ihre Geschäfte“.
CemÃ
Âid wieder: „Die Wahrheit ist nicht das Mutter, geh und sage ihnen „Mein Sohn will euch sehen“; sie werden angerannt kommen.“
Wie wahr, als die Mutter einen seinen alten Freunde sah und ihm die Sache erklärte, wurde der Mann ganz unruhig und suchte nach seinen anderen Freunden. Sie redeten und diskutierten untereinander. Sie hatten Angst vor Gesetz und Recht und entschlossen sich, ihn um Entschuldigung zu bitten. Sie hofften, dass er ihnen vergeben würde und wollten ihre Waren mit ihm teilen. Sie gingen in das Haus von CemÃ
Âid. Sie küssten ihm Hand und Füsse und sagten: „Oh unser Bruder. Unsere Unwissenheit und Fehler sind gross. Zeige du vor uns Grösse, entschuldige und vergebe uns. Die Hälfte unserer Waren ist dein. Lass uns frieden schliessen“. Sie bettelten eine lange Zeit. CemÃ
Âid hielt es wieder nicht aus und vergab ihnen und sie wurden wieder zu Freunden.
7 Jahre vergingen und CemÃ
Âid ist nie, so wie er es versprochen hatte, in ein Hamam gegangen.
In dem Land, in dem CemÃ
Âid lebte regierte ein König. Ihn hatte eine ganz schlimme Krankheit eingeholt. Sein Körper war übersät mit ganz roten Wunden. Ärzte und Medikamente brachten keine Genesung. Die Krankheit wurde immer schlimmer und schwerer. Die Gelehrten gaben all ihre Hoffnung auf. Sie akzeptierten die verzweifelte Wahrheit. Der König hatte einen Vesir Namens Ã
Âahmur. Als Ã
Âahmur in seinen Zauberbüchern nach einer Lösung suchte, fand er heraus, dass die einzige Möglichkeit zur Genesung das Fleisch von Ã
Âahmaran sei. Dies erzählte er auch seinem König. Der König lies seine Männer durchs ganze Land gehen, sie versprachen dem, der den Platz von Ã
Âahmaran kannte, viel Geld und Reichtum. CemÃ
Âid sagte wegen seinem Versprechen nichts. Der Vesir gab wieder ein Befehl: „Der, der Ã
Âahmaran schon einmal gesehen hat, ist unterhalb des Rückens mit weisser Schlangenhaut besetzt“. Hierauf erhalten alle Hamam’s den Geheiss das ganze Volk unentgeltlich zu waschen – der König kommt für diese Ausgaben auf.
Die Staatsdiener werden beauftragt alle Mitbürger in die Hamam’s zu bringen. CemÃ
Âid wurde auch gezwungen in ein Hamam zu gehen und das Geheimnis war entlüftet. CemÃ
Âid wurde sofort zum König gebracht. CemÃ
Âid wurde befohlen dem Platz Ã
Âahmaran mitzuteilen, damit dem König die einzige Genesungsmöglichkeit eröffnet wird. CemÃ
Âid versuchte einen Weg zu finden, um weglaufen zu können.
CemÃ
Âid: „Mein Vater ist ein grosser Arzt, vielleicht findet er eine Lösung. Ich konnte nicht mal was in der Schule lernen, ich verstehe auch nichts von Kunst. Ich kenne keine Medizin.“ Hierauf der Vesiz: „Wir wollen keine Medizin. Finde uns Ã
Âahmaran, das reicht uns. Du wirst dafür viel Reichtum erhalten.“.
CemÃ
Âid machte wieder so, als hätte er nicht verstanden und von nichts eine Ahnung:
„Was ist das Ã
Âahmaran. Ich habe ihn nie gesehen.
Hierauf der Vesir:
„Du musst Ã
Âahmaran gesehen haben, den Rücken runter hast du eine Schlangenhaut.“
CemÃ
Âid:
„Mein Körper ist seit der Geburt so“. Er gab sein Geheimnis nicht Preis. Nachdem sie CemÃ
Âid mit Folter zum reden bringen wollten und dies nicht geschafft hatten, gaben sie ihm den Henker. Damit er sein Leben retten konnte, sagte er, dass er ihnen zumindest die Höhle zeigen werde. Er dachte sich, dass sie ihn von dort nicht heraus holen könnten und er vom Tode befreit wäre.
Es war dem aber nicht so. Als er ihnen die Höhle zeigt, gebrauchte der Vesir ein Zauber. Er sprach irgendwelche Sprüche und bliess immer wieder dazwischen. Nach einer Zeit kam Ã
Âahmaran auf einem Tablett. Als Ã
Âahmaran um sich schaute und CemÃ
Âid sah, sagte er:
„CemÃ
Âid, nun bist du in mein Blut getaucht. Ich wusste, dass man den Menschen keine Güte erweisen sollte. Aber ich bin wieder auf sie hereingefallen. Das was passiert ist geschrieben.“
CemÃ
Âid schämte sich so sehr, dass er sich wünschte, die Erde möge aufgehen und er möge hineinfallen. Er konnte ihm nicht antworten. Er konnte sich selbst nicht verzeihen, dass er so niederträchtig gewesen war. Er war blamiert.
Als der Vesir Ã
Âahmur Ã
Âahmaran halten wollte, sagte er diesem:
„Du, fass du mich nicht an. Sonst werde ich dich Durchlöchern. CemÃ
Âid, trage du mich.“
Als CemÃ
Âid Ã
Âahmaran auf seinem Arme trug, sagte er ihm:
„Mein Ã
Âah, sie werden von dir für die Therapie vom König Hilfe verlangen.“
Hierauf Ã
Âahmaran:
„Die Medizin ist meine Hand. Es wird dass, was der Herr sagt, was soll man machen. Ich werde doch sowieso eines Tages sterben, oh CemÃ
Âid! Ich will dir eine Weisheit sagen: vielleicht hast du mir wollendlich schlechtes getan, aber ich werde dies nicht tun. Vielleicht wird dieser Niederträchtige sogar dich zwingen, mich umzubringen. Akzeptiere das bloss nicht. Sonst wirst du ein Mörder. Lass Ã
Âahmur dies erledigen. Sie werden mich in einem Tontrog kochen und das erste Wasser dir zum trinken geben. Trinke es nicht. Er soll dies trinken. Wenn du das machst, wie ich es dir gesagt habe, wirst du gewinnen. Ich werde so oder so sterben. Wenn du das machst, was ich dir sage, werde ich für dich beten.“
Als sie im Schlosse angekommen sind, begann CemÃ
Âid zu weinen. Ã
Âahmur wurde hierauf sehr wütend: „Bist du irre? Wieso weinst du wegen einer Schlange?“ schrie er.
Der Vesir nahm Ã
Âahmaran und erstach ihn. Sie kochten ihn in einen Tontrog. Ein Gehilfe des Königs wollte, dass er zum König ging. Der Vesir sagte zu CemÃ
Âid, als er ging: „Nehme diese Falsche, fülle das zweite Wasser von Ã
Âahmaran hinein. Ich werde es trinken. Es wird mir für meine Rückenschmerzen helfen. Trinke du das erste Wasser. Es wird dich vor jeder Krankheit schützen. Du wirst gerettet.“
CemÃ
Âid füllte das erste Wasser in die Flasche und trank das zweite Wasser. Auf einmal begannen die Teile im Wasser an zu sprechen: „Wir sind für die Krankheit des Königs Medizin. Lasse ihn die ersten drei Tage mein Kopf essen“.
Bringe ihn am vierten Tag in das Hamam. Dort wird er genesen.
Der Vesir Ã
Âahmur der gerannt ankam, fragte nach dem zweiten Wasser. CemÃ
Âid gab dem Vesir das erste Wasser in der Falsche. Ã
Âahmur’s Bauch fing an sich aufzublähen, nachdem er das Wasser getrunken hatte. Er war sich auf den Boden und erlitt einen schmerzvollen Tod.
Als der König davon hörte, lies er sofort CemÃ
Âid zu sich kommen.
„Ã
Âahmur ist jetzt gestorben. Weißt du, wie wir die Medizin benutzen müssen? Wie werden wir es machen?“.
CemÃ
Âid:
Machen sie sich keine Gedanken, oh Herr. Ich weiss ganz genau, wie die Medizin zu nutzen ist. Ich werde ihre Wunden heilen und gab den Kopf von Ã
Âahmaran dem König zu essen. In diesem Moment begann der Körper vom König zu jucken. Auch die ersten und zweiten Stücke zeigten ihre Wirkung. Der König, der am vierten Tag in das Hamam gebracht wurde, lies nach dem Besuch im Hamam CemÃ
Âid bis in sein Schloss kommen. Er gab ihm dem Stempel des Vesir’s und viel Reichtum.
Ã
Âahmaran aber war wie ein Wunder wieder bei seinen Schlangen. Er hatte auch CemÃ
Âid die Last dieses Wissens genommen. Man sagt, dass, weil die Welt so böse geworden ist, eines Tages Ã
Âahmaran den Befehl geben wird und in Sekundenschnelle die Schlangen die Welt erobern werden.
CemÃ
Âid wurde durch das Wasser von Ã
Âahmaran berühmt und man sprach noch über seinen Tod hinaus von ihm.
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der oder die erzählerin stellt in diesen geschichten shahmaran, die schlangenkönigin,
als maskuline figur da, was jedoch falsch ist.
denn shahmaran wird auf unzähligen darstellungen stets mit einem schlangenkörper
und dem kopf einer frau repräsentiert.