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04.01.1999 im Militärkrankenhaus Koblenz
herzflammeDatum: Montag, 02.03.2009, 02.02.13 | Nachricht # 1
Gula Kurd Forum
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 321
Status: Offline
Barzan Öztürk (Murat)

gefallen am 04.01.1999 im Militärkrankenhaus Koblenz

Selbstverbrennung im Abschiebegefängnis Stuttgart aus Protest gegen die Abschiebepraxis und gegen den Beginn des Komplotts gegen Abdullah Öcalan

Am 4. Januar 1999 starb der kurdische Sänger Barzan Öztürk (Murat) im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz an den Folgen schwerer Verbrennungen. Er hatte sich am 1.November 1998 in der JVA Stuttgart-Stammheim angezündet und war mit 80% Verbrennungen ins Bundeswehrkrankenhaus Koblenz eingeliefert worden.
Barzan Öztürk war 23 Jahre jung. Er stammte aus Agiri in Nordwestkurdistan. Barzan kam aus einer traditionsreichen Familie, deren Mitglieder sich schon an mehreren Aufständen beteiligten, 14 Mitglieder der Familie sind im Kampf gefallen, darunter auch sein Vater und mehrere Geschwister. Viele sind in Haft oder im Exil. Am 6. Januar kamen tausende Kurdinnen und Kurden nach Stuttgart vor die JVA Stammheim, um Barzan Öztürk die letzte Ehre zu erweisen und sich zu verabschieden.
Barzan Öztürk war am 21. August 1998 in Kleve an der holländischen Grenze mit ungültigen Papieren festgenommen und anschließend in der JVA Stammheim inhaftiert worden. Am 24. Oktober 1998 wurde ihm in Stuttgart der Prozess gemacht. Er erhielt eine achtmonatige Strafe, die auf Bewährung ausgesetzt wurde. Anstatt als freier Mann den Gerichtssaal verlassen zu können, wurde er wegen "fehlender Aufenthaltsberechtigung" sofort in Abschiebehaft genommen. Sein erster Asylantrag war in Freiburg abgelehnt worden. Ein Asylnachfolgeantrag, den er sofort nach seiner Festnahme gestellt hatte, war nicht behandelt worden. Ein neuer Asylnachfolgeantrag wurde nach der Verurteilung gestellt. Dass seine Anwälte einen Abschiebestopp durchgesetzt hatten erreichte Barzan nicht, da sie nicht zu ihm gelassen wurden.
Barzan Öztürk legte seine Beweggründe für die Selbstverbrennung in einem Brief dar. Daraus geht hervor, daß er sich aus Protest gegen die Unterdrückung des kurdischen Volkes und den schmutzigen Krieg in Kurdistan, aus Protest gegen das versuchte Attentat auf den PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan am 9.10.98 sowie aus Solidarität mit den Selbstverbrennungsaktionen vieler PKK-Kriegsgefangener in türkischen Gefängnissen anzündete. Im selben Jahr zu Newroz hatte sich schon eine Verwandte von ihm, Sema Yüce in der Türkei selbst verbrannt.
Barzan Öztürk hatte in der Türkei schon ein Jahr im Gefängnis gesessen, war dann aktiv am Befreiungskampf beteiligt und nach einer Verletzung nach Europa gekommen.
Barzan Öztürk wurde am 8. Januar 1999 in die Türkei überführt, eine Delegation begleitete den Sarg.


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Verlernen wir uns zu freuen, so verlernen wir am Besten anderen weh zu tun!!!
 
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