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8. März 2000 in Berlin
herzflammeDatum: Montag, 02.03.2009, 01.57.50 | Nachricht # 1
Gula Kurd Forum
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 321
Status: Offline
Hamza Polat

gefallen am 8. März 2000 in Berlin

Selbstverbrennung vor dem Reichstag "weil er die Spitzelanwerbung durch die deutsche Polizei und das türkische Konsulat nicht mehr ertragen hat." (Hamza Polats Vater)

Hamza Polat war 28 Jahre jung und lebte in Augsburg. Begonnen hatte die Repression gegen ihn nach den Newroz- Feiern 1994. Ein Sohn der Familie wurde aus verschiedenen Gründen zu einer 27-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Der türkische Staat hatte den Pass des Sohnes beschlagnahmt und die deutschen Behörden die Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert. Die Familie geriet ins Fadenkreuz deutscher und türkischer Behörden. Im Generalkonsulat in München wurden in Gegenwart eines Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT, Angebote für Spitzeltätigkeiten gemacht. Diese reichten von Geldbeträgen bis über die Bereitstellung eines Diplomatenpasses mit beliebigen Namen.
Hamza Polats Vater klagt an: "Mein Sohn hat sich angezündet, weil die Spitzelanwerbungen durch die deutsche Polizei und das türkische Konsulat nicht mehr ertragen hat. Man hat den Pass meines Sohnes beschlagnahmt, nachdem er sich geweigert hatte, für sie als Spitzel zu arbeiten. Wenn mein Sohn das Haus verließ, wurde er jedes Mal von der Polizei in Gewahrsam genommen. Er hat sich getötet, weil er die sechs Jahre andauernden Versuche genauso wenig ertrug wie den auf ihn ausgeübten Druck."
Auch ihn habe die Polizei versucht als Spitzel anzuwerben. Die Familie beerdigt Hamza Polat in Wuppertal. Sein Vater sagte dazu: "Ich möchte den Leichnam nicht in die Türkei bringen. Wenn Kurdistan geschaffen wird, werde ich die Knochen meines Sohnes nehmen und in unser Land bringen."
YEK-KOM, die Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland e.V. erklärte zum Tod von Hamza Polat: "Die Wahl des Ortes seiner Selbstverbrennung, das bundesdeutsche Parlamentsgebäude, weist darauf hin, dass er damit vor allem die deutschen PolitikerInnen anklagen wollte, die solche Praktiken durch Gesetze decken." Auch eine Aussage seiner Mutter weist in diese Richtung: Sie macht in erster Linie den deutschen Staat für den Tod ihres Sohnes verantwortlich und erklärte, die Familie habe versucht, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in dieser Sache einzuschalten, es habe sich jedoch kein Rechtsanwalt für ein solches Verfahren bereit gefunden.

hier geht es zur Quelle


Verlernen wir uns zu freuen, so verlernen wir am Besten anderen weh zu tun!!!
 
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