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Yeziden
herzflammeDatum: Montag, 02.03.2009, 11.05.48 | Nachricht # 1
Gula Kurd Forum
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 321
Status: Offline
Yeziden

In den verschiedenen Teilen Kurdistans, insbesondere in der Region, in der die Grenzen der Türkei, Irans, Iraks zusammentreffen, und in Armenien existieren yezidisch-kurdische Gemeinschaften. Das Yezidentum war eine in früheren Zeiten unter den Kurden weit verbreitete Glaubensrichtung, ihre Wurzeln reichen bis zum Zarathustra-Glauben zurück.

Die Yeziden (Ezidi) z. B. werden von Außenstehenden oft als „T***sanbeter" bezeichnet. Aber das ist nur eine böswillige Abwertung. Es handelt sich tatsächlich um eine synkretistische Religionsgemeinschaft, die manche Elemente des Mithraismus und Manichäismus bewahrt. Wenn Yeziden z. B. beten, ihren Gottesdienst verrichten, wenden sie sich in die Richtung der Sonne. Das ist eine mithraistische Tradition. Was das Wesen des Menschen angeht, sagen sie, daß jeder Mensch „sein eigener dunkler Schatten (T***)" sei, was dem Manichäismus entspricht, daß einem Lebewesen neben der lichten reinen Seele (das Gute) immer auch schmutzige Materie (das Böse) anhafte. Wenn die Yeziden Karfreitag feiern, was sie tun (und wenn sie Jesus Christus verehren, was sie auch tun), führen sie - für den Religionswissenschaftler erkennbar - eine christliche Tradition fort. Wenn die Yeziden wie die kurdischen Derwische organisiert sind und ihre bekannten Trance-Tänze durchführen, ist das ein kurdisch-islamischer Kult.

Die Yeziden nennen sich Ezidi (und nicht Yezidi). „Ezd" bedeutet im Kurdischen „Gott" (oder auch Engel) und „Ezdi" entsprechend Gottesanbeter (und eben nicht „T***sanbeter").

Die lautliche Ähnlichkeit zwischen dem kurdischen Terminus „Scha-tan" und dem ursprünglich semitischen Wort „Schaitan" (vom Hebräischen „Satan") führte zu der folgenschweren Verwechslungen. Das kurdische „Schatan" bedeutet nämlich „Engel-leibig" oder „mit dem Körper eines Engels" und hat nichts mit dem T*** zu tun. Eine andere Unklarheit hat es lange Zeit in bezug auf den großen Heiligen der Yeziden namens „Taus-e Malak" gegeben, nämlich als man „Taus" (das kurdische Wort für den Vogel Pfau) wörtlich als „Vogel Pfau" verstanden hat. Sehr wahrscheinlich kommt das Wort Taus aus dem Griechischen, und hat die an die Worte „Zeus" und „Theos" anknüpfende Bedeutung „Gott". Demnach ist Taus-e Malak der Engel (oder Gesandte) Gottes. Und eben so sehen die Yeziden selbst ihren Taus-e Malak.


Verlernen wir uns zu freuen, so verlernen wir am Besten anderen weh zu tun!!!
 
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