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Zoroasthrismus und Mazdaismus
herzflammeDatum: Montag, 02.03.2009, 11.02.25 | Nachricht # 1
Gula Kurd Forum
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 321
Status: Offline
Zoroasthrismus und Mazdaismus

Da Zarathustra Iraner war (wenn nicht sogar Kurde), hat der Mazdaismus in Kurdistan eine beachtliche Verbreitungschance gehabt, wovon viele Tempel und Denkmäler in zahlreichen Orten Kurdistans (ganz besonders in der Region Kirmaschan in Ostkurdistan) bis heute zeugen. Die Religion von Zarathustra gründet auf einer Trinität, und zwar „Denke gut, sprich gut und handle gut". Damit ein Mensch fähig ist, sich diese Trinität anzueignen, muß dieser Mensch sich von „Lug und Trug" trennen. Nach der Vorstellung von Zarathustra gibt es zwei Kräfte in der Welt, die Kraft des Guten und die Kraft des Bösen, und es gibt immer Streit zwischen den beiden, wobei nicht klar ist, welche Kraft siegen wird. Wenn die Menschen sich auf die Seite des Wesens des Guten stellen, oder auf die Seite der „Armee des Guten", wird das Gute erfolgreich sein. Das Gegenteil wird der Fall sein, wenn die Menschen sich auf die Seite des Bösen stellen, dann wird die Kraft des Bösen erfolgreich sein. Dieser kurdo-iranische Dualismus ist anders als der semitische Dualismus. In den semitischen Religionen, also im Christentum, Judentum und Islam, hat Gott selbst den Teufel (die Kraft des Bösen) geschaffen, und Gott (oder das Gute) wird am Ende immer obsiegen. Bei Zarathustra ist es nicht so. Es kommt darauf an, wie die Menschen sich verhalten. Wenn die Menschen sich auf die Seite des Guten stellen, wird Gott (Ahura-Mazda, oder Hurmiz bei den Kurden) besiegen. Das Gegenteil wird geschehen, wenn die Menschen in die Richtung des Bösen gehen, dann wird der Gott des Bösen (Ahriman, oder Harmin bei den Kurden) herrschen.
zarathustra

Zarathustra glaubte an die Unsterblichkeit der Seele und an ein Leben nach dem Tode. Nach dem Tod bleibt die Seele drei Nächte lang in der Nähe des ihres toten Körpers. Dann wird sie von einer schönen Jungfrau zur Cinvat-Brücke (Brücke der Trennung) geleitet. Die Mitte der Brücke ist wie die Klinge eines Schwertes. Für die Gerechten steht die Klinge waagrecht und ist 15 Speerlängen breit. So gelangen die Gerechten problemlos über die Brücke ins Paradies vor den Thron Ahura Mazdahs. Für die Seelen der bösen Menschen steht die Schwert-Brücke senkrecht nach oben und ist messerscharf; die Bösen stürzen deshalb in die Hölle - oder in minder schweren Fällen: in eine Art Fegefeuer.

Wie später die Katharer, legten die Zarathustrier großen Wert auf die Reinheit. Man durfte u. a. bestimmte Speisen nicht essen. Großen Wert legten sie darauf, gute und ehrliche Menschen zu sein, nie zu betrügen und Wohltätigkeit zu üben. Erste Lebenspflicht war Reinigung, Opfer und Gebet. Zarathustra duldete weder Tempel noch Götzen; Altäre wurden auf Hügeln, in Palästen oder im Zentrum der Stadt errichte. Auf diesen Altären wurden Feuer zu Ehren Ahuru Mazdas unterhalten, weshalb die Zarathustra-Anhänger "Feueranbeter" genannt wurden. In der Tat wurde das Feuer auch als der Gott "Atar" (Sohn des Herren des Lichts") verehrt. Das war wohl nicht im Sinne Zarathustras, aber hier setze sich wohl der alte Volksglaube durch. Der Herd im Haus galt als heiliger Altar; des Feuer durfte niemals ausgehen. Auch die Sonne, das ewige Feuer am Himmel, wurde ebenfalls als Verkörperung Ahura Mazdas verehrt. Die Frauen genoßen Gleichberechtigung.

Zarathustra lebte 6 Jahrhunderte vor Christi Geburt. Der Mazdaismus war also schon eine ziemlich alte Religion, als der Prophet Mani von sich reden machte und der Manichäismus sich entwickelte. Mani war anfänglich Christ, hatte dann religiöse Eingebungen und erklärte sich im Jahre 242 n. Chr. zum Propheten. Anders als Zarathustra und der Mazdaismus sprach Mani nicht von Gut und Böse, sondern von Licht und Finsternis. Licht ist die Seele, und sie ist rein. Finsternis ist Materie, und sie ist schmutzig. Zerdusten Wenn ein Lebewesen stirbt, wird dessen Seele nach oben in den Himmel gehen, und die Materie - da sie schlecht ist - in die Erde gehen. Im Wesen jedes Menschen gibt es zweierlei, das Reine und das Schmutzige. Damit die Menschen sich reinigen, müssen sie sterben, und wenn die Menschen nach und nach sterben, dann wird es - nach einer bestimmten Periode - niemanden mehr auf dieser Welt geben, dann werden alle Menschen in den reinen Zustand gekommen sein, werden ihre Seelen rein sein, und deshalb hat Mani sich gegen das Heiraten ausgesprochen, und dagegen, daß Kinder in die Welt kommen, damit die Menschheit zu Ende geht, und auf diese Art und Weise sich die Menschheit reinigt.

Während Mani seine Religion in Kurdistan zu verbreiten versuchte, gab es auch in Kurdistan bereits das Christentum. Mani lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Zu seiner Zeit war das Christentum in Kurdistan keine neue Religion. Daß es Kurden gab zu jener Zeit, die Christen waren, das bestätigen die altaramäischen Quellen, darunter die Memoiren des Mar Mari, der ein Mönch in Urfa war und 226 n. Chr. starb. Seine Memoiren sind in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts sogar zum Teil in die deutsche Sprache übersetzt worden.


Verlernen wir uns zu freuen, so verlernen wir am Besten anderen weh zu tun!!!
 
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