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Nach Massaker in der Türkei
kurd-forumDatum: Donnerstag, 14.05.2009, 22.30.09 | Nachricht # 1
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Nach Massaker in der Türkei

Nach Massaker
Regierung prüft Dorfschützer-System

Innenminister schließt auch Auflösung der Einheiten nicht aus - Kritik der Parteien - Parlamentarische Untersuchung

Istanbul/Wien - Die türkische Regierung prüft nach dem Blutbad auf einer Hochzeit im Südosten Anatoliens den weiteren Einsatz von paramilitärisch organisierten Dorfschützern. Als Ergebnis der Untersuchung könnten die Einheiten reformiert oder aufgelöst werden, sagte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Cemil Cicek am Donnerstag vor Journalisten in Istanbul. Nach den Worten Ciceks sind rund 50.000 Dorfschützer in der Südosttürkei aktiv, die nicht alle in die selbe Kategorie eingereiht werden könnten, zitierte die Internet-Ausgabe der englischsprachigen "Hurriyet Daily News" den Vizepremier.

Der Führer der pro-kurdischen Partei der Demokratischen Gesellschaft (DTP), Ahmet Turk, kritisierte das System der Dorfmilizen und erklärte, zu dem Blutbad, bei dem Anfang der Woche wegen einer Familien-Fehde 44 Menschen getötet wurden, wäre es nie gekommen, wenn die Staatsmacht die Dorfschützer nicht mit Waffen ausgestattet hätte. Die türkische Nachrichtenagentur Adadolu Ajansi meldete am Donnerstag, dass das Parlament in Ankara einen Unterausschuss einsetzen werde, der sich mit den Hintergründen des Massakers im Dorf Bilgeköy in der Region Mardin befassen soll. Einen solchen Ausschuss hatte neben der DTP auch die Republikanische Volkspartei (CHP), die große Oppositionspartei, gefordert.

Sicherheitsproblem

Aus der regierenden konservativ-islamischen AKP kamen unterschiedliche Wortmeldungen. Justizminister Sadullah Ergin erklärte, es habe nicht nur einen Disput zwischen den Familien des Bräutigams und der Braut gegeben, bei deren Verlobung das Massaker stattfand. Es sei auch um Fischereirechte und Fischfarmen gegangen. Der AKP-Abgeordnete Kudbettin Arzu aus Diyrbakir erklärte hingegen, die Region bedürfe einer umfassende Friedensinitiative. Über die Debatte um das Dorfschützersystem hinaus bestehe ein großes Sicherheitsproblem in der Region - mit ungeklärten Morden und Übergriffe auf Dörfer durch "Terroristen". In der Gegend sind auch Rebellen der verbotenen PKK aktiv.

Die Dorfschützer sind Milizen, die von der türkischen Regierung für den Kampf gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK geschaffen wurden. Sie wurden seit Mitte der 80er Jahre vom Staat rekrutiert, um die Sicherheitskräfte bei der Bekämpfung der PKK zu unterstützen. "Hurriyet Daily News" zitierte am Donnerstag einen Bericht des Innenministeriums aus dem Jahre 1996, in dem es hieß, dass einer von drei Dorfschützern in kriminelle Machenschaften verwickelt sei. Die derzeitige Gesamtzahl der Dorfschützer wurde mit 65.000 angegeben, der Höchststand habe 90.000 Mann betragen. (APA/dpa)

Quelle: derstandard.at


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