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Kurden in Deutschland
kurd-forumDatum: Samstag, 25.07.2009, 22.09.44 | Nachricht # 1
Admin
Gruppe: Administratoren
Nachrichten: 406
Status: Offline
In Deutschland leben nach Schätzungen der Bundesregierung etwa eine halbe Million Kurden - das ist knapp ein Fünftel der aus der Türkei stammenden Einwanderer. Nach Angaben kurdischer Organisationen sind es zwischen 700 000 und 800 000 Kurden, die zum Teil aber auch aus den kurdischen Siedlungsgebieten in Iran, im Nordirak und in Syrien stammen. Genauere Daten gibt es nicht, da Kurden in Deutschland statistisch als "Türken", "Iraker" und so weiter geführt werden. Sie selbst sehen sich als eines der weltweit größten Völker ohne Staat.

In manchen Bundesländern, darunter in Nordrhein-Westfalen, gibt es kurdischen muttersprachlichen Unterricht. Das war eine wichtige Forderung kurdischer Organisationen. Sie kritisieren, dass in der Türkei die kurdische Sprache nicht gelernt werden kann, kurdische Zeitschriften und Bücher beschlagnahmt und verboten wurden, dass das türkische Militär kurdische Dörfer zerstörte und Zivilisten vertrieb. Nach Angaben des Zentrums für kurdische Studien Navend in Bonn stellen Kurden den größten Anteil von Asylbewerbern aus der Türkei (80 Prozent).

Unter den hier lebenden Kurden gehören seit den siebziger Jahren etwa 11 500 zu den Anhängern der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die marxistisch-leninistische Organisation wurde nach Terroranschlägen und gewalttätigen Demonstrationen 1993 verboten. Dieses Verbot gilt auch für die ideologisch und personell ähnlichen Nachfolgeorganisationen Volkskongress Kurdistans (Kongra Gel) und Kadek, die auch von der EU als terroristische Organisationen eingestuft werden. Beide unterhalten nach Kenntnis deutscher Verfassungsschützer hierzulande konspirative Strukturen, ebenso wie eine Vielzahl von Organisationen, die als legale Vereine unter dem Dach der Föderation kurdischer Vereine e.V. agieren. Hinzu kommen noch Berufsverbände, die vom Verfassungsschutz ebenfalls als Vorfeldorganisationen der verbotenen Gruppierungen eingestuft werden, wie etwa die Union der Juristen Kurdistans. Sie dienen unter anderem der Propagandaverbreitung. Beobachtungen des Verfassungsschutzes, aber auch mehrere Strafverfahren belegen, dass die PKK hierzulande weiterhin präsent ist, teils durch erpresserische Spendeneintreibung, teils, indem sie Deutschland als Rückzugs- und Vorbereitungsraum nutzt.

Als der damalige Bundesinnenminister Schily im September 2005 die in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main mit etwa 10 000 Exemplaren erscheinende kurdische Tageszeitung "Özgur Politika" ("Freie Politik") verbieten wollte, intervenierte das Bundesverwaltungsgericht. Die Zeitung, die als PKK-nah gilt, erscheint nun unter dem Namen "Yeni (Neue) Özgür Politika".

Das Zentrum für kurdische Studien, Navend, das der Nähe zur PKK unverdächtig ist, gibt türkischen Zeitungen und Fernsehsendern, die in Deutschland zu empfangen sind, eine erhebliche Mitverantwortung für Ausschreitungen wie in Berlin. Im Zuge des Aufmarsches der türkischen Armee an der Grenze zum Nordirak sei deren Ton zunehmend nationalistisch geworden. Vom "einheitlichen Volkskörper" sei dort die Rede, der von den nichttürkischen Minderheiten gestört werde. Navend spricht gar von einer Hetzkampagne gegen Kurden. Die Kurden fordern, dass in den türkischen Vereinen, auch in der staatlichen religiösen Organisation Ditib, zu Toleranz gegenüber anderen Ethnien aufgerufen werden solle. (ura./pca.)


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